Gedankenbilder – Clustering im persönlichen Schreiben

Beispiel für eine Mindmap
Beispiel für eine eher geschäftliche Mindmap (mit einer speziellen App erstellt).

Das Cluster-Verfahren ist eine Kreativitätstechnik, die in den achtziger Jahren in den USA entwickelt wurde. Sie wird häufig dazu eingesetzt, um Texte zu strukturieren. Ganz ähnlich sehen Mindmaps aus; sie dienen dem Sammeln und Strukturieren von Ideen. Beide Methoden werden inzwischen nicht nur im kreativen Kontext, sondern auch in der Businesswelt verwendet.

Abgewandelt lassen sich diese Methoden auch fürs persönliche Schreiben nutzen, etwa in Deinem Tagebuch. Du kannst solche bunten Cluster beispielsweise verwenden, …

  • um Licht in komplizierte Entscheidungen zu bringen und eine Übersicht über alle relevanten (auch emotionalen) Faktoren zu bekommen,
  • um Deine Haltung zu bestimmten Dingen oder Personen zu erkunden,
  • um schnell eine Geschichte zu erzählen,
  • um komplexe Gedanken festzuhalten, bevor sie Dir durch die Lappen gehen oder
  • um ein Inventar dessen anzufertigen, was Du gerade benötigst.

Du brauchst dazu

  • ein wenig ungestörte Zeit. Du musst Dich nicht mit heiligem Ernst an die Arbeit machen – ganz im Gegenteil! –, Du solltest jedoch Gelegenheit haben, sich in Deinen Gegenstand gedanklich zu versenken.
  • Deine Lieblings-Schreib- und Malgeräte, je bunter, desto besser, und
  • eine möglichst große Arbeitsfläche. A4-Blätter sind meist zu klein und eine Begrenzung des Schreib- und Maluntergrundes kann den Gedankenfluss ausbremsen.
  • Schreibe und zeichne mit der Hand, verzichte unbedingt auf elektronische Tools!

Das Entscheidende ist, dass Du spielerisch und leicht an die Sache herangehst und Dir erlaubst, einen persönlichen Stil zu entwickeln. Es geht nicht darum, möglichst gründlich oder systematisch zu sein, sondern dem Fluss Deiner Gedanken zu folgen und aufs Papier zu bringen, was Dir einfällt. (Die von Deinem Gegenstand ablenkenden Gedanken an Zahnarztbesuch und Einkaufsliste bittest Du höflich, kurz vor der Zimmertür zu warten.)

  • Wenn Du ein spezielles Thema unter die Lupe nehmen willst, schreib den Begriff ungefähr in die Mitte des Blattes.
  • Schreibe dazu passende Begriffe (Gedanken, Stichworte, Ideen …) um den Kernbegriff herum.
  • Fallen Dir zu einem Punkt weitere Dinge ein, gruppiere diese Unteraspekte drum herum.
  • Ein bisschen Struktur: Wenn Du möchtest, zeichne Umrandungen oder bunte Blasen um Deine Wörter herum. Verbindungen – auch intuitive, gefühlte – können mit gleichen Farben, Linien oder Pfeilen visualisiert werden.
  • Das Ausmalen von Gedankenblasen und das Spiel mit Farben hilft Dir, Stift und Hirn in Bewegung zu halten, bis sich der nächste Gedanke konkretisiert. Wenn Du willst, kannst Du auch ein wenig in Dein Gedankenbild hineinzeichnen.
  • Bleib locker und mit der Schreibhand in Bewegung – dann ist die Wahrscheinlichkeit, sich festzufahren, gering.
  • Wenn Du das Gefühl hast, Dein Thema sei erschöpft, bist Du fertig.

Wenn Du möchtest, kannst Du Deinen Cluster mit etwas Abstand nochmals ansehen und zwei, drei zusammenfassende Sätze dazu schreiben, um die Ergebnisse zu verdichten. Oder Du klaubst Dir eine „Blase“ heraus, die Dir besonders ins Auge springt und die Du näher untersuchen möchtest, und fertigst dazu ein weiteres Gedankenbild an. Viel Spaß dabei!

So oder anders: Persönliche Cluster dürfen gerne etwas wild und bunt aussehen!
So oder anders: Persönliche Cluster dürfen gerne etwas wild und bunt aussehen!

 

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