Das Bergische Land – Wasser, Wald und sanfte Hügel

Als wir uns im März 2013 für unsere Ausbildung zu zertifizierten Leiterinnen von persönlichkeitsbildenden Schreibwerkstätten am Fritz-Perls-Institut in Hückeswagen anmeldeten, mussten wir erst einmal recherchieren: Hückeswagen – das hatten wir noch nie gehört, wo liegt denn das? Aha, irgendwo hinter Wuppertal und Remscheid auf dem Land. Direkt an einer großen Talsperre. Keine von uns kannte sich in diesem Teil Deutschlands aus.

Sanft hügelig und friedlich schön: Das Bergische Land
Sanft hügelig und friedlich schön: Das Bergische Land

 

Mittlerweile, etliche Hückeswagen-Besuche zu allen Jahreszeiten später, wissen wir natürlich nicht nur, wie die Gegend heißt – das Bergische Land –, sondern haben auch schon einige Wanderkilometer dort zurückgelegt. Und mit jedem Kilometer ist uns diese unspektakulär schöne und friedliche Landschaft mehr ans Herz gewachsen. So sehr, dass wir beschlossen haben, zukünftig auch dort unsere wandern und schreiben-Workshops anzubieten. Und deshalb gibt es hier schon einmal eine kleine Vorschau.

 

Wanderwege im Bergischen Land: Wandern kann man hier wunderbar – auf Fernwanderwegen, auf Premiumwanderwegen und auch einfach so
Wanderwege im Bergischen Land: Wandern kann man hier wunderbar – auf Fernwanderwegen, auf Premiumwanderwegen und auch einfach so

 

Das Bergische Land liegt in Nordrhein-Westfalen zwischen der Kölner Bucht und dem Sauerland. Die drei Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal bilden seine nördliche Grenze, im Süden reicht es bis an die Sieg. Und obwohl das Bergische Land durchaus hügelig bis bergig ist – höchste Erhebung ist der Homert bei Gummersbach mit 519 Metern –, geht sein Name nicht darauf zurück, sondern auf das historische Herzogtum Berg. Die Grafen und später Herzöge von Berg residierten in Altenberg und Burg an der Wupper, bevor sie dann vom 14. bis Anfang des 19. Jahrhunderts nach Düsseldorf gingen, das sie zu einer repräsentativen Residenz ausbauten.

 

Blick über Wiesen und Felder: Blumenwiesen gehen immer, oder?
Blick über Wiesen und Felder: Blumenwiesen gehen immer, oder?

 

Es gibt einige besonders schöne Stellen im Bergischen Land: das Neandertal zum Beispiel. In diesem weitgehend unbebauten Talabschnitt der Düssel, ca. 10 Kilometer östlich von Düsseldorf, wurde 1856 Reste des Skeletts eines Urzeitmenschen gefunden – des Homo neanderthalensis, des Neandertalers. In einem sehr attraktiven Museum ist die Entwicklungsgeschichte des Menschen und natürlich auch des Neandertalers aufbereitet. Ein Besuch lohnt sich – das Museum mit seinem eiszeitlichen Wildgehege ist ein echtes Highlight! Die nähere und weitere Gegend aber auch – eine idyllische Wanderung führt durch das Neandertal bis nach Gruiten-Dorf, eine sehr gut erhaltene historische Siedlung mit einem romanischen Kirchturm. Wer in Gruiten-Dorf inmitten der alten Wohnhäuser steht, bekommt eine Ahnung davon, wie die bergischen Dörfer früher ausgesehen haben mögen.

 

BILD Schieferhaus: So sehen viele Häuser im Bergischen Land aus – mit Schindeln aus heimischem Schiefer
So sehen viele Häuser im Bergischen Land aus – mit Schindeln aus heimischem Schiefer

 

Aber auch ein Besuch des Gebiets um den Altenburger Dom lohnt sich. Das ehemalige Zisterzienser-Kloster liegt im Tal der Dhünn, umgeben von den Wiesen und Hügeln des westlichen Bergischen Landes. Die Klosterkirche gehört zu den schönsten gotischen Kirchen Deutschlands und wird heute als Simultankirche der evangelischen und katholischen Gemeinde Odenthal genutzt. Der Altenberger Dom ist Ausgangspunkt für eine wunderbare Wanderung zur Dhünntalsperre. Entlang den vielen Windungen des Eifgenbachs ist der Weg besonders reizvoll – tragen die Bäume Blätter, tanzen Licht und Schatten auf der Wasseroberfläche munter umher, Libellen schwirren, das Wasser gluckert. Da will man eigentlich nie wieder weg.

 

Altenberger Dom: Der Altenberger Dom wird auch „Bergischer Dom“ genannt
Altenberger Dom: Der Altenberger Dom wird auch „Bergischer Dom“ genannt

 

Apropos Wasser: Davon hat das Bergische Land reichlich. Die Agger und die Wupper sind die beiden bedeutendsten Flüsse hier, und daneben gibt es zwölf Talsperren und Seen – an sechs von ihnen ist Wassersport und Badespaß möglich. Auch das Fritz-Perls-Institut in Hückeswagen, an dem wir unsere Ausbildung machen, liegt an einer dieser Talsperren – der Bevertalsperre, der ältesten der Bergischen Talsperren. Wenn wir Glück haben, sind wir mit unserer Ausbildungsgruppe im schönsten Raum des Hauses, von dem wir wunderbar über das Wasser blicken können – was wir jedes Mal sehr genießen. Nächstes Jahr geht unsere Zeit in Hückeswagen zu Ende, und wir freuen uns schon jetzt, dass wir dann zu wandern und schreiben-Workshops in diese schöne, stille Gegend zurückkommen können. Im Moment sind wir noch auf der Suche nach einem geeigneten Seminarhaus für die Workshops – sobald wir das gefunden haben, werden wir darüber berichten. Und falls jemand von Ihnen einen heißen Tipp für uns hat – den nehmen wir jederzeit sehr gerne!

 

Bevertalsperre am Morgen: Der Blick aus dem Seminarraum am Fritz-Perls-Institut in Hückeswagen – wir lieben ihn!
Bevertalsperre am Morgen: Der Blick aus dem Seminarraum am Fritz-Perls-Institut in Hückeswagen – wir lieben ihn!

 

Weitere Informationen

Tourismus-Portal des Bergischen Landes: www.dasbergische.de, Tel. 02266-463377

Neanderthal Museum: www.neanderthal.de/

Wandern im Bergischen Land: www.bergisches-wanderland.de

Bildnachweise: Titelbild, Bild 1, 3, 5: Klaus Stange, www.avttention.de; Bild 2: Sabine König Photodesign; Bild 4: Das Bergische

 

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