Schreiben hilft dabei, sich selbst, den eigenen Gedanken und Gefühlen näher zu kommen. Es kann entlasten und ist ein möglicher Weg, über Dinge nachzudenken, einen roten Faden zu finden, wenn Unverständliches passiert. Wohl alle, die Tagebuch führ(t)en – sporadisch oder regelmäßig –, einen ausgedehnten Briefwechsel pflegen oder andere Schreibrituale haben, wissen das.
Doch nicht immer tut ungebremstes Schreiben übers „Ich“ gut. Wer sich hinsetzt und schreibt (und schreibt, und schreibt, und schreibt …), kann dazu beitragen, dass sich nachdenkliche, unfrohe Gemütslagen verfestigen, obwohl mit dem Schreiben eigentlich das Gegenteil erreicht werden sollte. Das liegt häufig daran, dass dem Schreibfluss feste Ufer fehlen. Auch eine Auseinandersetzung mit dem Aufgeschriebenen und das Entwickeln eines neuen Blickwinkels findet nicht immer statt.
In den wandern und schreiben-Workshops dürfen Sie schreiben, was Sie möchten. Unbedingt möchten wir Sie dazu anstiften, einen spontanen Ausdruck zu finden für das, was in Ihnen ist. Wir schaffen jedoch auch einen festen Rahmen für Ihr Schreiben. Zum Beispiel durch Schreibimpulse, mit Zeitlimits oder indem wir Ihnen anbieten, mit kurzen oder längeren Textformen zu spielen. Dadurch wird das Schreiben über Ihre Innenwelten fruchtbarer: Wer bloß drei Zeilen schreibt, taucht im schlimmsten Fall nur die Zehenspitze ins Unglücklichsein, anstatt sich ganz darin zu baden. Wer seine Emotionen und Gedanken in eine feste Textform gießt, kann aus bisherigen Schreib- und Denkmustern ausbrechen, gewinnt Distanz zum Geschriebenen und kann neue Perspektiven entwickeln. Der Austausch innerhalb der Workshop-Gruppe hilft, die Schreiberfahrungen zu vertiefen und zu verfestigen.
Begrenzungen, die befreiend wirken …
… das klingt zunächst einmal paradox. Doch bei vielen Arten des Schreibens hilft es, Grenzen zu setzen. Probieren Sie es einmal aus – zum Beispiel mit einem Alpha-Gedicht:
Notieren Sie Ihr aktuelles Thema als Überschrift auf einer A4-Seite.
Schreiben Sie dann die Buchstaben des Alphabets senkrecht untereinander an den linken Rand des Blattes.
Füllen Sie nun die Zeilen auf, bleiben Sie dabei bei Ihrem Thema und lassen Sie jede Zeile mit dem zuvor notierten Buchstaben beginnen. Die Zeilen müssen sich nicht reimen.
Sie sehen: auch freies Schreiben braucht manchmal einen Rahmen! Übrigens: Die Tools, die Sie in wandern und schreiben-Workshops kennen lernen, helfen Ihnen auch später noch weiter.